Die Bilder- und
Kunstausstellung, in welche ich ein büschken sah, welche
ungefähr eine B: Maatz hällt und 200 Gulden C.M. kostet.
Dieses
ist samt einem Dekel aus einem Stük Holz ausgeschnitzt.
Von
Prag gieng (ich) der Sächsischen Gränze zu und kam am 20. März nach Pirna, die
erste Stadt in Sachsen. Bekam Arbeit in der Werkstädten des Töpfer Meisters
Schreger und arbeitete bis zum 30. Juni 1845.
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Nebensgesellen
(waren:) Herrmann Haberland & Wilhelm Büschel
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Pirna,
ein sehr angenehmes Städtchen am linken Elbufer an der sächsischen Schweitz,
liegt oben im Thale, das Schloß Sommerstein, welches ehemals eine Festung war,
wird jetzt als Irrenanstalt benützt, diese feste Stadt wurde von den
verherenden Schweden in Ausführung des Generals Banner eingenommen und
verwüstet, das Katholische gänzlich zerstört und das Protestantische
eingeführt, welches bis heute noch ist.
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Des Sohnes Abschied von der
Mutter
Sohn:
Mutter
gib mir Deinen Segen
Theure
Mutter, segne mich
Segne
mich auf allen Wegen,
Bete
für mich, mütterlich.
Mutter:
Weinend
will ich Dich noch segnen
Dich
ermahnen noch einmal
Was
Dir Leiden auch begegnen
Bleibe
muthig allzumal.
Thue,
was ich Dich gelehret
Dir
gesagt von Jugend an
Wenn
der Feinde Zahl
sich
mehret
Blick
vertrauend himmelan!
Bleibe
fromm und bete immer
Hüte
vor der Sünde Dich
Wirst
Du böse, lieb ich nimmer
Meinen
Sohn und kränke mich.
Lieb
die Arbeit und verschwende
keinen
Kreuzer in der Noth
Immer
denke an das Ende,
Was
Du thust,
beginn
mit Gott.
Sohn:
Nimmer
werd ich Dich vergessen
Was
Du Mutter mich gelehrt
Will
mich muthig immer messen
Wenn
der Feinde Zahl sich mehrt.
Wenn
ich in Versuchung stehe
Denke
Mutter ich an Dich
Eh'
die Sünde ich begehe
Soll
Dein Bild noch retten mich
Mutter:
Nun
so ziehe hin in Frieden
Dein
Begleiter sei das Glück
Wenn
die Sünde Du gemieden
Meidet
sich das Mißgeschick.
Fühlst
Du nimmer mich am leben
Theures
Kind verzage nicht.
Hilfe
wird der Himmel geben,
Wenn
Dir Menschenvolk gebricht.“ |
[Nachtrag der Tochter Maria]:
„Es
war am 4 April 1872
an einem Donnerstag:
Still
und einsam war es um den Sterbenden, kein menschliches Laut,
kein Klagen und
kein Weinen störte
sein letztes Stündlein. Einsam lag er
auf seinem Lager.
Armer Vater,
niemand war bei Dir, der Dir Beistand geleistet hätte.
Was
ich fühlte,was ich dachte, es
bleibt in meiner Brust verschlossen
aber das
eine weis ich, weil ich es
dreimal gelobte, des unvergeßlichen Vaters Lehren,
welche er mir bei
seinem Leben gegeben hat, zu befolgen.
Gundelfingen
den 4 April 1872
Maria Neubrand“
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